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Superfood Hafer – besser kannst du dein Pferd nicht füttern!

Superfood? Wie gut ist Hafer für Pferde wirklich?

 

Den sticht aber der Hafer! Dieser Spruch ist jedem Pferdebesitzer auch bis heute noch geläufig. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Spruch? Stimmt es wirklich, dass Hafer Pferde wild und schreckhaft macht? Und welchen Vorteil hat es eigentlich, Hafer als Kraftfutter zu füttern?

 

1. Hafer fürs Pferd – glutenarm und leicht verdaulich

 

Hafer zählt zu den wichtigsten und gesündesten Getreiden in der Pferdefütterung überhaupt. Er besitzt im Vergleich zu den anderen Getreidearten wie Gerste, Mais oder Weizen wenig Gluten und ist damit am verträglichsten, da Pferde nicht wirklich glutenverträglich sind. Gluten kann im Dünndarm des Pferdes nämlich zu Entzündungen der Schleimhäute führen.

 

Hafer ist somit für Pferde besonders leichtverdaulich und bekömmlich. Mit seinem Anteil an 59 Prozent Kohlenhydraten und 7 Prozent Fett ist er der ideale Energielieferant. Die Energie des Hafers ist hochverdaulich, weshalb die enthaltene Stärke früh im Dünndarm verdaut wird. Dadurch tritt die Stärke schnell in den Stoffwechsel ein und liefert dem Pferd Energie.

Der Eiweißgehalt des Hafers liegt je nach Haferkorn zwischen 9 und 11 Prozent und kann daher vernachlässigt werden. Die Sorge, dass man mit Hafer zu viel Eiweiß füttert, ist daher unbegründet. Super ist, dass das Eiweiß des Hafers ein sehr hochwertiges ist und viele für Pferde wichtige Aminosäuren enthält.

Hafer ist außerdem reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen, Calcium, Phosphor, Vitamin E und B und sofern der Mutterboden damit ausgestattet war auch Selen und Zink.

Am meisten überzeugend ist jedoch für mich immer noch die Tatsache, dass Hafer bereits im Dünndarm zu 90 Prozent verdaut wird und Schleimstoffe enthält, die die Verdauung begünstigen.

In Sachen Kraftfutter also eigentlich das absolute Superfood für Pferde!

 

2. Doch warum ist Hafer so verpönt?

 

Der Mythos, dass Hafer frech oder wild macht, hält sich hartnäckig, weshalb Hafer bei einigen Pferdebesitzern immer noch verpönt ist.

Die Tatsache, dass der Hafer einigen Pferden zu Kopf steigt und sie dann übermütig oder frech reagieren, ist allein dem Energieüberschuss geschuldet, den sie durch Überfütterung erhalten. Wenn die im Hafer enthaltene Stärke nicht in Energiei umgewandelt werden kann, dann steigt der Blutzuckerspiegel an und die überschüssige Energie muss irgendwo hin.

Außerdem können zu große Mengen Hafer zu gesundheitlichen Problemen führen. Im Pferdedarm stehen nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Enzymen bereit, die den Hafer verdauen können. Ist die Enzymatische Stärkeverdaulichkeit erreicht, würden bei Überfütterung größere Stärkemengen, die im Dünndarm nicht mehr verdaut werden konnten, in den Dickdarm gelangen und dort zu ph-Verschiebungen führen.

Ph-Verschiebungen führen zu unerwünschten Darmbakterien und Stoffwechselerkrankungen. Gerade Freizeitpferde bräuchten kein Kraftfutter als Energielieferant, weil ihr Energiebedarf bereits über Heu und Weide genug gedeckt ist.

Daher sollte man nie vergessen: Die Menge macht´s!

 

Fazit: Das Kraftfutter muss stets an die Leistung angepasst werden, sonst entlädt sich die aufgestaute Energie natürlich auch mal gerne in alle Richtungen!

 

3. Wie viel Hafer braucht mein Pferd?

 

Um eine Überfütterung mit Hafer und Energie zu vermeiden, sollte man sich genaustens informieren, wie viel Kraftfutter überhaupt gut für mein Pferd ist.

Das hängt natürlich immer von der Pferderasse und dem Trainingspensum des jeweiligen Pferdes ab.

Als Pauschalregel sagt man jedoch, dass Pferde pro Mahlzeit zwischen 0,5 und 1 g Stärke je kg Lebensmasse im Dünndarm verdauen können. 1 kg Hafer enthält je nach Sorte und Erntezeit zwischen 350 und 600 g Stärke.

Mit einem Kilo Hafer dürfte man daher bei manchen Pferden schon die enzymatische Verdaulichkeit überschritten haben. Im Zweifelsfall erst einmal weniger füttern, sollte das Pferd dann im Training zu schlapp wirken, kann man die Haferrationen langsam steigern.

 

Kleiner Tipp: Füttere lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, als eine große! Dein Pferd und seine Verdauung werden es Ihnen danken!

 

4. Wie erkennt man guten Hafer?

 

Hafer sollte je nach Sorte gelb, weiß oder schwarz sein. Am häufigsten kommt der gelbe Hafer bei uns in Deutschland vor. Guten Hafer erkennt man an der gelblichen Farbe. Unreife Körner sind grün und Körner mit grauen sowie braunen Stellen am äußeren des Korns bedeuten Schimmelbefall.

In diesem Fall den Hafer auf keinen Fall verfüttern! Oft gibt der Geruch auch Auskunft über die Qualität. Riechen die Körner muffig oder säuerlich kann man auch hier von einem Schimmelbefall und sehr schlechtem Hafer ausgehen.

 

5. Ganz oder gequetscht?

 

Beides ist möglich, jedoch können gesunde Pferde ohne Probleme ganzen Hafer fressen. Altere Pferde, die die Körner nicht mehr so gut kauen können, sollten gequetschten Hafer bekommen. Jedoch darf dieser nicht länger als 24 Stunden lagern, sondern innerhalb dieser Zeit verfüttern.

 

Zum Abschluss meine wichtigsten Fütterungstipps:

  • Reichlich gutes Heu, am besten immer und zur freien Verfügung
  • Sinnvolle Mengen an Kraftfutter
  • Sinnvolles Mineralfutter für den Mineral- und Vitalhaushalt

 

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