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Gesunder Rücken?! Nur über den Rücken reiten ist gesund!

 

Gesunder Rücken?! Nur über den Rücken reiten ist gesund!

 

 

Die Gesundheit des eigenen Pferdes ist für alle Pferdebesitzer das Wichtigste und sollte das angestrebte Ziel für jeden Reiter sein!

 

Damit das eigene Pferd auch wirklich gesund bleibt und weiter zum Reiten eingesetzt werden kann, ist es von Vorteil sich mit der Biomechanik des Pferdes auseinanderzusetzen und vor allem korrekt und artgerecht zu reiten.

 

Hilfreich ist dabei, das eigene Reiten immer wieder von einem fachlich gut ausgebildeten und erfahrenen Reitlehrer kontrollieren zu lassen. Das Reitpferd bleibt langfristig nur dann gesund, wenn es zu keinen Fehlbelastungen kommt.

 

 Ein Pferd geht dann korrekt, wenn es mit der Hinterhand gut unter den Schwerpunkt tritt, sich an das Gebiss heran dehnt und seinen Rücken aufwölbt und zu schwingen beginnt.

 

Das Ganze beginnt also mit einer aktiven Hinterhand. Sie ist der Motor, ohne den nichts geht. Mit dem Schwub der Hinterhand bringt das Pferd sein Gewicht nach vorne. Diese Bewegung fließt durch den Pferdekörper, also über die Wirbelsäule, den Hals bis zum Kopf des Pferdes durch.

Damit dies gelingt, muss es auch die Bauchmuskulatur entsprechend einsetzen. Sucht das Pferd den Kontakt zum Gebiss und geht damit vorwärts-abwärts wird die Bauchmuskulatur in der Bewegung abwechselnd an und abgespannt. Rücken- und Bachmuskulatur des Pferdes arbeiten also zusammen.

 

 

1. Warum muss ein Pferd beim Reiten unbedingt den Rücken aufwölben?

 

Der Grund dafür, warum es so wichtig ist, dass dein Pferd den Rücken aufwölbt, ist ganz einfach:

 

Pferde sind nicht dafür geboren, schwere Lasten zu tragen!

 

Sie sind Fluchttiere und ihr Rücken ist von Natur aus nicht dafür gemacht, etwas zu tragen. Deswegen ist es so unglaublich wichtig, junge und untrainierte Pferde vorsichtig anzureiten und nicht zu überlasten. Der Pferderücken eines untrainierten Pferdes hängt nämlich wie eine Hängebrücke nach unten, sobald sich ein Reiter auf diesen setzt. In dieser Haltung führt dazu, dass die Rückenmuskulatur die Hauptragearbeit übernehmen muss. Die Folge ist, dass diese Muskulatur verspannt, weil sie nicht dafür gemacht ist, Gewicht zu tragen. Umso wichtiger ist es also, dass das Pferd lernt über den Rücken zu gehen, denn nur so kann sich eine stabile Rückenmuskulatur aufbauen, die ein gesundes Reiten möglich macht.

 

 

2. Wie erkenne ich, ob mein Pferd über den Rücken geht?

 

Ob dein Pferd korrekt über den Rücken geritten ist, kannst du ganz leicht feststellen, indem du überprüfst, ob es sich problemlos stellen und biegen lässt.

Drückt ein Pferd den Rücken weg, ist eine korrekte Längsbiegung nicht möglich. Geht dein Pferd gegen die Hand oder rollt es sich ein sind auch das Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.

Ein weiteres Indiz ist der natürliche Fleiß, den nur ein Pferd hat, das durch den Körper schwingt und eine aktive Hinterhand hat. Musst du viel Treiben und geht dein Pferd steif, solltest du den Rücken deines Pferdes, deinen Sattel sowie dein reiterliches Können einmal genauer überprüfen lassen. All dies können nämlich Auslöser für eine verspannte Rückenmuskulatur oder Fehlhaltungen sein.

 

Des Weiteren verrät die Muskulatur viel über den Körperlichen Zustand des Pferdes. Bei einem korrekt gerittenen Pferd sieht die Muskulatur sehr gleichmäßig und symmetrisch aus. Gerade der lange Rückenmuskel sollte gut ausgeprägt sein. Ein schlecht bemuskelter Rücken, eine stark ausgebildete Unterhalsmuskulatur sowie tiefe Kuhlen am Widerrist sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das Pferd nicht korrekt geritten wird.

 

 

3. Über den Rücken reiten: Aber wie geht es?

 

Alle reden davon: Du musst dein Pferd über den Rücken reiten! Trotzdem ist genau das nicht immer ganz leicht. Wie funktioniert das ganze also und wie fühlt es sich an?

 

Über den Rücken reiten ist letztendlich nichts anderes als eine Bewegungsübertragung von der Hinterhand des Pferdes durch den Körper hindurch bis nach vorn. Sozusagen eine fließende Bewegungsenergie, die der Reiter als lockeres Schwingen des Pferdes wahrnimmt, bei der sich das Pferd an das Gebiss heran dehnt und korrekt am Zügel geht.

 

Dieses Prinzip gilt für jede Körperhaltung des Pferdes, egal ob vorwärts-abwärts geritten oder in Versammlung. Im Schritt ist ein erfühlen, ob das Pferd über den Rücken geht eher schwierig, da es im Schritt keinen Schwung hat. Man spürt im Schritt ein Über-den-Rücken vor allem dadurch, dass das Pferd klar im Takt geht. Im Galopp hindert ein festgehaltener Rücken das Pferd am Durchsprung. Mag es also nicht richtig durchspringen oder gar nicht erst angaloppieren, sind das eindeutige Zeichen dafür, dass es fest im Rücken ist und sogar Schmerzen hat.

 

Im Trab ist es am einfachsten zu erkennen, denn ein Pferd das über den Rücken schwingt, nimmt seinen Reiter in der Bewegung mit, so dass es zu einer Bewegungsverschmelzung kommt.

 

Die Aussage: Mein Pferd hat so viel Schwung, ich kann ihn nicht sitzen, ist somit völlig falsch und ein Anzeichen dafür, dass das Pferd nicht korrekt über den Rücken geht!

 

Auch Übergange sind eine gute Überprüfung, ob der Rücken mitschwingt. Übergänge sollten weich und geschmeidig sein. Des Weiteres eignen sich Übergänge besonders gut zum Lösen des Pferdes und fördern das Über-den-Rücken gehen. Einen positiven Einfluss auf den Pferderücken hat ebenfalls Cavaletti-Arbeit, sowie Bergaufgehen im Gelände.

 

Weitere Übungen die die Rückenmuskulatur unterstützen und trainieren sind Biegearbeiten. Biegt sich das Pferd zum Beispiel rechts wird der rechte innere lange Rückenmuskel, während sich der linke äußere dehnt. Durch dieses Wechselspiel zwischen Dehnen und Verkürzen werden die Muskeln trainiert und es kommt zum Muskelaufbau. Geeignete Übungen sind hier Volten, Zirkel, viele Handwechsel, Schulterherein, Traversalen, Travers und Revers.

 

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